Humpert & Kösel-Humpert

Freie Architekten und Stadtplaner

Neuordnung Gesundheitscampus, Bad Säckingen

Wettbewerb:
Ausloberin:
Projektgruppe:

Platzierung:

06/2020
Stadt Bad Säckingen
Patrick Humpert, Antje Fuhrmanski

2. Rundgang

Übergeordnete Ziele sind:

• Eine gute Orientierung auf dem Campus,
• eine gute Vernetzung über attraktive Außenräume,
• eine Stärkung des Campus als Transitraum,
• die Einheit von Gebäude und Funktionen,
• Differenzierte Freibereiche im großen, als auch im kleinen Bereich

Neue Ordnung:
Die geplanten Veränderungen ermöglichen die Behebung der derzeit funktionalen, räumlichen und gestalterischen Defizite des Gesundheitscampus. Es muss einerseits der Bestand entflechtet, ergänzt, neu geordnet, zugewiesen und organisiert werden, andererseits müssen neue zusätzliche Bauten sowohl die notwendigen funktionalen Bezüge als auch die räumlichen Qualitäten herstellen bzw. ergänzen.
Der Campus gliedert sich in zwei Baufelder, die über den in Nord-, Südrichtung verlaufenden Landschaftsraum mit Wegen verbunden sind. Die Erschließung mit dem PKW erfolgt von den Rändern. Der neue Städtebau muss, da für den zweiten Teil noch keine konkreten Anfragen vorliegen, eine hohe Flexibilität für unterschiedliche Bauformen und Nutzungen ermöglichen.
Eine übergeordnete starke Struktur soll den Rahmen bilden.
Der Entwurf bildet drei Baufelder. Eins im Westen und zwei im Osten. Jedes Feld hat in der Mitte einen gemeinsamen Hof/ Platz. Über diesen Begegnungsraum erfolgt die Erschließung.
Diese „Unterzentren“ sind miteinander über den Grünzug vernetzt.
Das Baufeld im Westen, geprägt vom ehemaligen Spitalgebäude wir durch die zwei neuen Baukörper des Pflegeheims/ Campus Neubau ergänzt. Dieser liegt am Landschaftsraum und gewährt den Bewohnern und Patienten Blicke in die Landschaft. Sie bilden mit dem Bestand einen attraktiven gemeinsamen Hof von dem aus die einzelnen Bauten erschlossen werden. Von hier aus wird in den Grünzug überleitet.
Bestand und Neubauten sind auf der -1 Ebene miteinander verbunden, somit wird eine barrierefreie Anbindung ermöglicht.
Im Campus Neubau sind sowohl Therapiezentrum, Pflegeheim, Geriatrie und Patientenbad vereint. Die dadurch möglichen kurzen Wege mit zusammengefassten Erschließungen lassen wirtschaftliche Umsetzung zu.
Das Baufeld im Osten ist geprägt vom mittig liegenden polygonalen Gebäude des Thermalbads. Diese mittige Lage erschwert trennt räumlich den nördlichen mit dem südlichen Bereich.
Nördlich ist eine aufgelockerte, der Nachfrage entsprechend, frei kombinierbare Bebauung vorgesehen, die in der Erdgeschosszone mit einem den Hang begleiteten Sockelbebauung untereinander verbunden ist. Die aufgesetzten Baukörper eine Durchlässigkeit zum angrenzenden Wohngebiet gewährleisten. Das Konzept ermöglicht eine Flexibilität bezüglich zukünftigen Nutzungen mit den entsprechenden Volumina. Zusätzliche, von Aqualon gewünschte Erweiterungsbauten ergänzen das Entwurfskonzept. Südlich ist die phsychiatrische Tagesklink gesetzt. Zusätzlich sind Potentialflächen für ergänzende Bauten dargestellt.
Erschließung:
Von Westen erfolgt die Erschließung über den Meisenhartweg. Hier ist der eine große, gemeinsame Parkplatz für die Besucher des Campus. Der Campus Neubau, Ärztehaus und der Kindergarten werden über eine großzügige Allee erschlossen. Bei Bedarf könnte der Parkplatz mit einem Parkdeck überbaut und so zusätzliche Stellplätze geschaffen werden.
Von Osten erfolgt die Erschließung über die Bergseestraße. Hier ist der andere große Parkplatz angeordnet. Ein durchgängiges Wegenetz verbindet in Nord-Süd Richtung den Haselberg mit dem Park der Villa Berberich und in Ost-West Richtung die Einrichtungen des Campus.
Innere Wegeführung:
Das Wegenetz ist so angelegt, dass es sowohl die Zugänge als auch die Nutzungseinheiten barrierefrei miteinander vernetzt. Durch die Neugestaltung wird die Anbindung an die Umgebung räumlich neu formuliert und gestärkt. Übergeordnete Wegeverbindungen in Nord-Südrichtung kreuzen und verbinden sich mit denen, die den Campus miteinander verknüpfen und auch die Ost-West Bezüge stärken.
Freiraum:
Der Freiraum dient der Erholung für die Campus Besucher und die dort Beschäftigten, aber auch für die Bewohner der angrenzenden Wohngebiete. Eine durchgehende grüne Verbindung zwischen Park Villa Berberich und Bergwald soll einen Austausch der dort lebenden Fauna wie z.B. Fledermäuse, Fuchs und Hase ermöglichen. Zonen wie z.B. der Ruhe/Rast, des Spiels der sportlichen Betätigung (Alla Hopp) wie auch ökologisch hochwertige Bereiche mit Trockenmauern, Wildblumen (Bienenweide), Obstbäumen dienen den Besuchern wie auch der Natur.
Nachhaltigkeit:
Regenwassernutzung und Versickerung :
Das anfallende Regenwasser wird über versickerungsfähige Bodenbeläge und den angrenzenden Grünflächen mit Retentionsfeldern weitgehend auf dem Campusgelände versickert. Das Regenwasser der Dachflächen sollte teilweise in Versickerungsmulden oder Teichen, teilweise in Zisternen zur Bewässerung der Bäume aufgefangen werden.
Solare Energiegewinnung:
Dachflächen sollten zur Stromerzeugung genutzt und begrünt werden.