Humpert & Kösel-Humpert

Freie Architekten und Stadtplaner

Umgestaltung Rathausumfeld, Kehl

Wettbewerb:
Ausloberin:
Projektgruppe:
Freianlagen:

Platzierung:

09/2009
Stadt Kehl
Ying Chen, Johannes Rentsch, Patrick Humpert
mit Helleckes Landschaftsarchitektur

2. Rang

Städtebauliche Grundgedanken:
Beide Bearbeitungsschwerpunkte liegen in Randbereichen des Weinbrenner´schen Grundplans. Die Stadthalle liegt in einem, dem geplanten Raster folgenden, jedoch aufgelöstem Quartiersblock mit Rändern zur Kernstadt. Sie ist derzeit ein Solitär in einer großen Fläche mit einem gerichteten Schwerpunkt nach Süden.
Der Platz und das Gebäude in dem sich heute das Rathaus befindet, lagen historisch gesehen vor der neuen Stadt und liegen auch heute noch direkt vor dem kommerziellen, verkehrsberuhigten Zentrum. In Baustil und Dimension wirkt das Gebäude des Rathauses wie ein Solitär in seiner Umgebung.

Rathausplatz und Rathausgarten:
Ziel ist es, den Rathausbereich über die Großherzog-Friedrich-Straße mit in die Fußgängerzone einzubeziehen.
Der neue Pflasterbelag wird aus der Fußgängerzone über die Großherzog-Friedrich-Straße und den Rathausplatz bis zur Sparkasse weiterentwickelt. Das Rathaus steht auf der Schnittstelle „Steinerner Platz“ und „Rathausgarten“ auf einem, die Eingangszone hervorhebenden „Teppich“ aus großformatigen Granitplatten. Der neue Pavilion ist für den Ort ein belebendes Element zwischen Platz und Garten. Er steht von der Fußgängerzone aus gut sichtbar und markiert die Einleitung in den großzügigen Rathausgarten. Er ermöglicht eine Caféterrasse sowohl auf dem Platz, als auch im Garten. Die ruhige Platzgestaltung betont das Rathausportal und wird mit wenigen Elementen wie Sitzbänken, Lichtmasten und Rathausuhr akzentuiert.
Mit seinem alten Baumbestand, neu angelegten Pflanzungen, Wegen, Sitzbänken und Wasserbecken wird der Rathausgarten zu einem kleinen Stadtpark, als Kontrast zur streng geometrischen „Steinernen Stadt“ umgestaltet. Es entsteht eine Oase der Ruhe für die Besucher des Stadtzentrums und für die Beschäftigten der angrenzenden Gebäude. Durch Rückbau der Stellplätze wird die Grünfläche großzügiger, die Kurzzeit-Parker werden in der Friedrichstraße angeordnet und durch neue Wege aus farbigem Asphalt an die Verwaltungsgebäude angebunden.

Stadthalle:
Die bestehende Stadthalle wir durch ergänzende Bauteile klar akzentuiert und abgerundet. Ihr Status als Solitär im Stadtfeld wird gestärkt. Die derzeit nicht dem Inhalt entsprechende, geschlossene Ansicht zur Großherzog-Friedrich-Straße wird durch einen neuen repräsentativen Baukörper gestärkt. Der Eingangsbereich verschiebt sich dadurch gegen Süd-Osten zur Stadt. Die innere Struktur und eine offene Fassade tragen das Innenleben nach Außen. Nutzungen wie Ausstellungen, Vorträge und Tagungen würden sich anbieten.
Der Bereich des Bestandsgebäude wird zu einem großzügigen, mehrgeschossigen Foyer das auch einen direkten Zugang zur neuen Tiefgarage hat.

Tiefgarage:
Unter dem Gebäude ist eine neue Tiefgarage mit bis zu 110 Stellplätzen geplant. Die Zufahrt findet über die Jahnstraße statt. Ausgänge sind in der Stadthalle und auch außerhalb im süd-östlichen Bereich an der Großherzog-Friedrich-Straße am Übergang zum Verwaltungsbezirk. Das derzeit bestehende Gebäude im nord-westlichen Bereich der Halle wird durch einen Neubau ersetzt, der sowohl Platz für die bestehenden wie auch zusätzlichen Nutzungen (Veranstaltungsraum, Musikschule, Volkshochschule) Raum bietet. Das Gebäude schafft einen einladenden Eingangsbereich an der Nord-Ost-Ecke zum Marktplatz und der Kernstadt es wertet diese städtebaulich bedeutende Schnittstelle auf. Die Fassadenmaterialien der Gebäude sind aus dunklem mit dem Bestand harmonierendem Klinker gedacht.

Montmorencyplatz:
Die Stadthalle steht in einem Baumhain Platanen, der sich nach Süden öffnet und die Orientierung des Baukörpers betont. Die Eingangsseiten werden von einem steinernen Platz aus großformatigen Granitplatten akzentuiert. Heckenpakete mit stirnseitigen Sitzbänken bilden einen repräsentativen Raumfilter als Ansicht zur Großherzog-Friedrich-Straße. Die Heckenpakete werden von den vorhandenen Kirschbäumen bespielt. Felder mit Fahnenmasten und Mastleuchten bilden eine, die Vorderansicht betonende Raumskulptur. Entlang der Rheinstraße liegt die Bushaltestelle mit Bänken und Unterständen im Baumfeld. Die Rheinstraße wird mit dem weiteren Umfeld der Stadthalle durch einen einheitlichen Belag aus Granit-Großpflaster zusammengefasst.